Die meisten Kinder im Vorschulalter zwischen 5 und 6 Jahren nutzen elektronische Medien bereits für sich. Vorreiter ist immer noch das Fernsehen, aber auch Handyspiele und Hörmedien stehen hoch im Kurs. Auf dem PC finden sich Vorschüler ohne Ihre Hilfe noch weniger zurecht, da sie noch nicht lesen können. Zeit einen „Mediennutzungsvertrag“ auszuverhandeln, der den verantwortungsvollen Umgang mit elektronischen Medien regelt. Und bedenken Sie immer, Sie sind Vorbild im Umgang mit Medien für ihr Kind!
95% der Vorschulkinder zwischen 5 und 6 Jahren dürfen schon Fernsehen bzw. andere neue Medien wie Tablet oder Handy benützen. 1/6 der Kinder hat schon Erfahrungen mit dem PC gesammelt. Ein guter Zeitpunkt, um einen „Mediennutzungsvertrag“ (z.B. unter https://www.mediennutzungsvertrag.de) für die Familie aufzustellen! Dieser Plan sollte beinhalten, Was – Wann – Wie lange konsumiert werden darf. Zu beachten ist, dass die Gesamtnutzungszeit bei Vorschulkindern ½ Stunde insgesamt pro Tag nicht überschreiten sollte. Die Zeit vor dem Schlafengehen (mind. ½ Stunde) solle medienfrei bleiben. Abendliches Fernsehen kann die Einschlafzeit verlängern, da die Inhalte die Kinder noch lange beschäftigen. Die Gesamtschlafzeit verringert sich dadurch automatisch, wenn am nächsten Tag wieder der Wecker klingelt. Auch die Essenszeiten sollten bildschirmfrei bleiben. Außerdem begünstigt Essen vor dem Fernseher ungünstig die Ernährung, da vermehrt Zucker und Salz konsumiert werden. Weitere Tipps zur Mediennutzung finden Sie im Medienratgeber des Landes OÖ unter http://www.land-oberoesterreich.gv.at/files/publikationen/bi_kinder_medien.pdf oder im Internet auf „Schau hin“ unter https://www.schau-hin.info.
Beim Schauen und Spielen kommt es vor allem auf die Inhalte an, mit denen sich ein Kind beschäftigt. Eine gute Orientierung über Sendungen bietet hier www.flimmo.de oder über KinderApps http://bestekinderapps.de . So zeigen Studien durchaus einen Lerneffekt bei „akademischen“ Apps, die sich mit Buchstaben, Zahlen und Wörtern beschäftigen, da sie Wortschatz und Hörverstehen trainieren, sowie einen Wissenszuwachs beim Konsum von Wissenssendungen im Fernsehen. Andererseits zeigen Studien auch, dass intensiverer Medienkonsum als ½ Stunde pro Tag zu viel aktive Sprach- und Spielzeit ersetzt, sodass sich dann schnell die negativen Seiten der Medienverwendung zeigen: Kinder bleiben in ihrer Sprachentwicklung dann eher zurück und entwickeln Probleme mit der Selbstregulation, den sozialen Fertigkeiten, dem Problemlösen und sind weniger kreativ, da diese Bereiche nur im gemeinsamen Spiel geübt werden.
Bieten Sie ihrem Kind daher andere Möglichkeiten an, sich zu beschäftigen bzw. zu entspannen. In dieser sogenannten „unplugged time“, also der Zeit ohne elektronisch aktiv zu sein, können Sie Bücher vorlesen, Gesellschaftsspiele spielen, malen, basteln, bauen oder an die frische Luft gehen. Machen Sie auch einmal 1-2 fernsehfreie Tage aus und schauen dann gemeinsam einen längeren Film auf DVD an. Bedenken Sie immer, dass Sie Vorbild sind für ihr Kind. Ihr Umgang mit Medien wird den Umgang mit Medien ihres Kindes maßgeblich beeinflussen.
Quellen:
Diergarten & Nieding (2012)
Konsensuspapier ÖKJHK (2017)
Policy Statement, Pediatrics (2013)
Pediatrics (2015)
Medienratgeber OÖ